„Spaniens Schottland“ wird der äußerste Nordwesten mit der Region Rías Baixas oft scherzhaft genannt. Tatsächlich erinnern die bis zu 100 Meter tiefen und 37 Kilometer langen Fjorde („Rias“), die hohen Gebirge und die durch viel Niederschlag verursachte grüne Vegetation etwas an schottische oder auch irische Regionen. Das Gebiet ist klimatisch feuchter und kühler als der Rest des Landes. Die Jahresdurchschnittstemperatur in der D.O. Rías Baixas liegt zudem bei maximal 15 °C. Dies sind ideale Voraussetzungen für spritzige und frische Weißweine. Dominiert wird das Weinbaugebiet mit sandig-braunen Schwemmlandböden von der weißen Rebsorte Albariño, die vermutlich einem Rieslingklon entstammt. Zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert soll sie durch Pilger und Mönche dorthin gekommen sein. Da diese Sorte vorzugsweise kleine Beeren hervorbringt, werden die Aromen konzentriert an den Wein weitergeben. Kenner schwärmen bei der Charakterisierung der Rías Baixas-Weine von deren blumig-zarter Note, die immer mit interessanten Fruchtaromen und einer mild-harmonischen, bekömmlichen Säure einhergeht.